An uns liegt’s nicht!

Immer mehr Schüler*innen arbeiten parallel zur Schule. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Fraktion die Linke im Bundestag hervor. In den letzten fünf Jahren ist die Zahl der Minijobber zwischen 15 und 18 Jahren um mehr als 23 % gestiegen. Das bestätigt einen Trend, der uns schon lange bekannt ist:

Gen Z ist nicht faul. Viele Schüler*innen in Deutschland tragen täglich zu unserer Wirtschaftskraft bei. Als junge Generation möchten wir ein aktiver Teil der Gesellschaft sein. 

“Friedrich Merz kann nicht uns gemeint haben, als er forderte, es müsse in Deutschland ‘wieder mehr und vor allem effizienter’ gearbeitet werden.”, sagt Quentin Gärtner, Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz. “Wir sind Schaffer!”

Jeder von uns möchte etwas aus seinem Leben machen. Wir wollen belastbare, kreative und resiliente Arbeitnehmer*innen werden. Dafür müssen wir aber mit unseren Problemen ernst genommen werden.

Damit wir unserem eigenen Anspruch an Leistung und Engagement gerecht werden können, brauchen wir dringend Unterstützung. Seit Jahren nehmen psychische Leiden wie Depression, Angststörung oder Einsamkeit unter jungen Menschen zu. Mehr als ein Viertel der Schüler*innen gab 2024 an, eine geringe Lebensqualität zu haben. (Deutsches Schulbarometer 2024) Die internationale Lancet Commission on Youth Mental Health spricht längst von einer globalen Krise der psychischen Gesundheit. Viele von uns sind am Limit, aber das muss nicht so sein.

Um eine Schulkultur zu schaffen, die zu echter Leistungsbereitschaft führt und Schüler*innen zu resilienten, belastbaren Teilnehmern der Gesellschaft macht, brauchen wir:

  • eine Überarbeitung der Prüfungs- und Benotungspraxis, die mehr auf intrinsische Motivation setzt und schulischen Druck reduziert
  • Schulsozialarbeit und Schulpsychologie an jeder Schule, damit psychischen Belastungen am Lernort vorgebeugt wird
  • Mental-Health als Querschnittsthema in allen Unterrichtsfächern mit Schüsselkompetenzen wie Selbstregulation (wie auch von der Leopoldina gefordert), Resilienz und Stressbewältigung

 

Nicht alle dieser Minijobber arbeiten jedoch freiwillig. Viele Schüler*innen aus finanziell schwächeren Haushalten müssen arbeiten gehen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten oder um in der Familie beizusteuern. Das darf nicht der Grund für einen Nebenjob von jungen Menschen sein. Der Staat muss seiner Verantwortung gerecht werden und dafür sorgen, dass Nebenjobs der individuellen Entwicklung dienen. Wir warnen vor einer neuen Schere, die in der Schüler*innenschaft aufgeht. Die Bildungsminister*innen der Länder sind dazu aufgerufen, endlich für Chancengerechtigkeit zu sorgen.

Und nein, uns geht’s nicht gut.

PM 

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Bildungskrise. Immer noch.

Die Ergebnisse des IQB-Bildungsmonitors sind ein Desaster. Wieder einmal. Nicht nur
die Leistungen in Mathe und Naturwissenschaften gehen bundesweit immer weiter in den Keller. Auch die psychosozialen Auffälligkeiten sind auf einem gefährlichen Niveau. Diese beiden Befunde zeigen: Wir stecken knietief in der Bildungskrise fest.
Das wollen und werden wir nicht hinnehmen.

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Das Bundesbildungsministerium entwickelt eine „Strategie für mentale Gesundheit
von Kindern und Jugendlichen“, um der dramatischen Krise der psychischen
Gesundheit von jungen Menschen entgegenzutreten. Eine kleine Anfrage der Grünen
Bundestagsfraktion zeigt: Die Betroffenen sollen daran nicht mitwirken. Die
entsprechende Frage danach ließ die Bundesregierung unbeantwortet. Das ist nicht nur überheblich, das ist ignorant.

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Kulturpass gestrichen – das ist ein ausgestreckter Mittelfinger an die junge Generation

Der Kulturpass sorgt für Chancengerechtigkeit bei jungen Menschen. “Es kann nicht sein, dass nur die Kinder von Ärzten und Anwälten ins Theater und ins Kino gehen können”, sagt Quentin Gärtner. Damit raubt man Jugendlichen, die am dringendsten die Unterstützung brauchen, eine wichtige Lebenschance – vielleicht die einzige Chance, Kultur unmittelbar zu erleben. Dass der Kulturpass für 18-jährige gestrichen wird, ist ein Schlag ins Gesicht für uns Schüler*innen. Wir müssen den Preis für die verfehlte Haushaltsplanung der Bundesregierung zahlen. Erneut stellt man uns an das Ende der Prioritätenliste.

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