Um Gewalt in allen Bereichen vorzubeugen, muss an Schulen sowohl körperliche als auch psychische Gewalt stärker thematisiert und aufgearbeitet werden. Hierbei soll ebenfalls das Thema der sexualisierten Gewalt aufgegriffen werden, wie auch das Themenfeld „sexueller Konsens“. Aufklärung sowohl im Unterricht, als auch außerhalb dessen soll stärker gefördert und durch umfangreiche Workshops und
weitere Projekte unterstützt werden. Ebenfalls sollen flächendeckend Anlaufstellen
für Betroffene vor Ort und im digitalen Rahmen geschaffen werden. Um einen „Safe Space“ für betroffene Lernende zu schaffen, soll der Einbezug von schulpsychologischen Fachkräften unterstützt werden. Dazu benötigt es eine Aufstockung der schulpsychologischen Fachkräfte, die eine flächendeckend
Realisierung gewährleistet.
Die Schulpsychologie selbst muss weiter institutionalisiert und neue Stellen dafür geschaffen werden. Im Hinblick auf den Fachkräftemangel in diesem Bereich soll dieser Beruf attraktiver gemacht werden, indem attraktive Vergütungsmodelle entwickelt, bürokratische Hürden gesenkt und Psychologiestudierende auf den Beruf aufmerksam gemacht werden.
Auch Rauschmittel sind weiterhin ein präsentes Thema an Schulen. Deshalb ist es unerlässlich, dass zukünftig die Präventionsarbeit umfangreicher und vor allem nicht zu spät in der Schullaufbahn stattfindet. Dabei muss eine offene Kommunikationskultur eingeführt und verstetigt werden, damit keine “Problemherde” lokal totgeschwiegen und dadurch weiter begünstigt werden.
In Regionen, welche eine besonders hohe Belastung vorweisen, kann es aus Sicht der Bundesschüler-konferenz sinnvoll sein, einen runden Tisch einzurichten, welcher sich aus regionalen oder fachlichen Experten zusammensetzt und das Problem angeht. Dabei sollte es vor allem auch darum gehen, für neue best practice Beispiele aus der Region offen zu sein und diese Erfahrung an anderen Schulen zu nutzen. Außerdem soll sich das Bundesministerium für Gesundheit mit dem Thema befassen und gemeinsam mit den Ländern beraten, inwieweit das Problem mit Unterstützung durch den Bund behoben werden kann.
„Wir fordern, dass besonders die Sozialarbeit, Respekt-Coaches geschult werden und Jugendlichen, die diskriminiert werden oder Gewalt ausgesetzt sind, individuell geholfen werden kann“, so die Generalsekretärin der Bundesschülerkonferenz, Louisa Basner.