Wir erleben eine Revolution des Lernens. ChatGPT und Co. sind längst Alltag im Leben von Schüler*innen. Das lässt sich nicht ignorieren. Es ist unrealistisch zu glauben, KI-Anwendungen aus der Schule heraushalten zu können. Die Bundesschülerkonferenz fordert einen konstruktiven und zukunftsgewandten Umgang mit KI in der Schule. Die Chancen solcher Anwendungen beschreibt auch der heute veröffentlichte Trendmonitor “KI in der Bildung”. KI macht Lernprozesse besser, gerechter und individueller. Solche Disruptionen werden bislang nur im Schneckentempo in die Schulen gebracht.
“Ich erwarte, dass spätestens vier Wochen nach dem Launch von ChatGPT alle Kultusministerien eine KI-Taskforce an den Start gebracht haben. Lehrkräftefortbildung, Rechtssicherheit, digitale Infrastruktur: Ein halbes Jahr später müssen flächendeckend Schüler und Lehrer mit der Technologie im Unterricht arbeiten. Aber das ist nicht passiert. Wo ist der Turbo, den die Bildung verdient?” Quentin Gärtner, Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz.
“Wir brauchen eine Ermöglichungskultur in der Anwendung von KI an Schulen. Datenschutz ist kein Grund, Technologie nicht anzuwenden. Die Kultusministerien müssen Bedingungen schaffen, die KI ermöglicht und nicht verhindert”, ergänzt Ayush Yadav, stellvertretender Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz.
KI in der Schule bietet vor allem Chancen, die wir ergreifen sollten. Wenn die Hälfte der Lehrkräfte KI im Unterricht bereits erprobt hat, ist das gut. Aber meist heißt das nur, einen Text mit ChatGPT zu erstellen oder einen vorgegebenen Prompt auszuprobieren. Das ist zu wenig. Das Potenzial von KI im Unterricht ist ungenutzt. Stattdessen könnten wir KI nutzen, um Kinder und Jugendliche mit intelligenten Tutoring- und Empfehlungssystemen individuell zu fördern.
“KI kann Bildungsgerechtigkeit stärken, denn eine Lehrkraft kann nicht immer auf 30 Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichsten Lernstand reagieren. Mit KI-Anwendungen können Lehrkräfte alle Schüler fördern: diejenigen, die mehr Zeit und mehr Wiederholungen benötigen, aber auch diejenigen, die schnell mehr Input brauchen“.
Es braucht dringend Fort- und Weiterbildungen zu KI im Unterricht für alle Lehrkräfte. Außerdem müssen die Kultusministerien KI fächerübergreifend im Lehrplan einbinden und Zusatzmaterial bereitstellen. Denn KI ist mittlerweile ein Must-have in allen Berufen und es ist dringend an der Zeit, die Schulen zukunftsfähig zu machen.
PM – Mehr KI ins Klassenzimmer