Die Bundesschülerkonferenz schaut mit großer Sorge auf die weiter andauernden und hinnehmbaren Schulschließungen bis Anfang Februar. Gerade in Hinblick auf drohende psychische Folgen für Kinder und Jugendliche sowie zur Vorbeugung häuslicher Gewalt brauchen wir jetzt ein Konzept, um vor allem die jüngeren Schülerinnen und Schüler zu schützen.
Um diesen Schutz sicherzustellen, ist die Stärkung der Schulsozialarbeit gerade in der aktuellen Lage unabdingbar. Auch eine funktionierende digitale Ausstattung ist dafür essentiell. Die Träger der Sozialhilfe sollten digitale Formate für die Schulsozialarbeit umsetzen.
Es braucht eine Stärkung der Jugendhilfeträger. Die Bundesschülerkonferenz fordert schulinterne Strukturen, die eine einfache Kontaktaufnahme für die Schülerinnen und Schüler sicherstellt. Hierfür wäre beispielsweise die Implementierung eines anonymen Kontaktformulars auf der schuleigenen Internetseite geeignet, über welches betroffenen Schülerinnen und Schülern Hilfe geleistet werden kann. Es ist dringend erforderlich, Betroffenen auch weitreichende Unterstützung anzubieten. Hierzu bedarf es zentraler Hotlines oder Mail-Adressen, an welche sich alle Schülerinnen und Schüler bei Problemen wenden können. Die einzelnen Bundesländer und auch der Bund müssen bereits bestehende Strukturen wie die „Nummer gegen Kummer” ausbauen und zusätzliches psychologisch und pädagogisch geschultes Fachpersonal zur Verfügung stellen.
Dazu Dario Schramm, Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz: „Die aktuelle Situation birgt viele Gefahren für die Schülerinnen und Schüler. Wir dürfen gerade jetzt niemanden vergessen. Das Kindeswohl darf nicht mit in den Lockdown gehen!”
Daher spricht sich die Bundesschülerkonferenz dafür aus, die entsprechenden Anlaufstellen in Verantwortung der Schulleitungen schulintern zu verbreiten, damit alle Zugang zu etwaiger Hilfe haben. In den Augen der Bundesschülerkonferenz tragen vor allem Lehrerinnen und Lehrer, welche in der Regel einen engen Kontakt mit ihren Schülerinnen und Schülern pflegen, eine große Verantwortung.
„Lehrerinnen und Lehrer sind eine wichtige Bezugsperson. Dieses Vertrauens-verhältnis gilt es zu nutzen. ”, so Dario Schramm.
Sie sollten eine entscheidende Rolle spielen, wenn es darum geht, auch im Distanzunterricht Probleme der einzelnen Schülerinnen und Schüler zu erkennen und diese an das entsprechende Fachpersonal weiterzuleiten. Daher erachtet es die Bundesschülerkonferenz als dringend erforderlich, dem Lehrpersonal einen Leitfaden mit an die Hand zu geben, um auf entsprechende Situationen reagieren zu können.
Dazu Dario Schramm: „Jetzt kommt es nicht darauf an, zu bestimmen, welches Bundesland den besseren Leitfaden entwickeln kann. Wir wünschen uns ein einheitliches Vorgehen und eine gegenseitige Ergänzung zum Wohle der deutschen Schülerschaft.”