Institut der deutschen Wirtschaft warnt vor den ökonomischen Folgen
Bundesschülerkonferenz fordert Politik zum Handeln auf
Wir erleben eine Krise der mentalen Gesundheit unter jungen Menschen. Die Bundesschülerkonferenz fordert daher zusammen mit einem breiten Bündnis von Stiftungen, Krankenversicherungen, Bildungsverbänden und Gewerkschaften, Wissenschaftlern und zivilgesellschaftlichen Initiativen die Bundesregierung und die Kultusministerkonferenz zum Handeln auf. Das Institut der deutschen Wirtschaft begleitet diese Forderung mit einer Studie, die die ökonomischen Folgen des Nichts-Tuns veranschaulicht.
Der Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Quentin Gärtner, hat bei einer Pressekonferenz in Berlin Alarm geschlagen: “Wir befinden uns in einer schweren Krise der psychischen Gesundheit junger Menschen. Das ist ein Notruf. Kein Land der Welt kann es sich leisten, den eigenen Nachwuchs zu vergessen. Wenn jetzt nicht gehandelt wird, dann entwickelt sich diese Notlage zu einer ernsthaften Bedrohung für unsere Volkswirtschaft und Demokratie. Unsere Botschaft ist klar: Wir wollen anpacken und für diese Gesellschaft etwas reißen. Dafür brauchen wir aber eine Politik, die sich unsere Resilienz als oberste Priorität auf die Fahnen schreibt.”
Die Bundesschülerkonferenz appelliert mit einer Kampagne an die Verantwortung der Verantwortungsträger in Bund und Ländern: Uns geht’s gut? Die klare Antwort liefern zahlreiche Studien, ob COPSY, das Deutsche Schulbarometer oder HBSC: Nein, jungen Menschen geht es nicht gut. Zahlreiche von ihnen leiden unter psychischen Erkrankungen wie Angststörungen, Depressionen oder Selbstverletzung. Einsamkeit ist für viele ein ständiger Begleiter. Mehr als jeder vierte Schüler beschreibt die eigene Lebensqualität als gering (Deutsches Schulbarometer, November 2024). Es braucht dringend an jeder Schule ausgebildete Sozialarbeiter und Schulpsychologen. Außerdem müssen Kinder und Jugendliche in der Schule Schlüsselkompetenzen wie Stressbewältigung und Selbstregulation lernen.
Quentin Gärtner fordert: “Die Bundesbildungsministerin und die Kultusminister der Länder dürfen sich nicht länger wegducken. Wir geben gerade hunderte Milliarden für Infrastruktur, Rente und Verteidigung aus. Wo ist das Geld für belastete Schülerinnen und Schüler? Wir sind die kritische Infrastruktur!”
Wichtig ist, dass die Gesellschaft aufwacht. Denn Deutschland kann es sich nicht leisten, viele Menschen der Generation zu verlieren, die schon an der Corona-Krise besonders gelitten haben. “Wir haben in der Pandemie den Kopf hingehalten. Das haben wir gern getan und Verantwortung gezeigt. Nun aber werden wir vergessen. Die Lockdowns sind für viele Schüler immer noch nicht vorbei. Sie liegen als dunkler Schatten über der Kindheit von Millionen junger Menschen. Das dürfen wir nicht länger ignorieren.”, so Gärtner weiter.
CTA plus Liste der Unterstützer Kampagne “Uns geht’s gut?”
IW Report Mentale Gesundheit von Schülerinnen und Schülern

