Geschichte der Bundesschülerkonferenz
UNSERE GESICHTE
Im Jahr 2024 feiert die BundesSchülerKonferenz (BSK) ihr 20-jähriges Jubiläum. Die BSK steht für die Repräsentation aller Schülerinnen und Schüler der 14 Mitgliedsländer, für Gemeinschaft und dafür, allen Schülerinnen und Schülern eine Stimme zu geben.
Die heutige Form der BSK wurde 2004 in Saarbrücken gegründet, nachdem die vorherige Struktur der Bundesschülervertretung (BSV) gescheitert war. Dies lag an der Vermischung zweier politischer Strömungen: Jugendpolitik und reine Bildungspolitik. Die politischen Ziele der BSV waren ebenfalls von Jugendpolitik und Parteipositionen geprägt. Forderungen wie die Entmilitarisierung der NATO oder Weltfrieden führten zu internen Uneinigkeiten. Ein weiteres großes Problem war der Mangel an finanziellen Mitteln, was regelmäßige Tagungen oder die Wahrnehmung von Terminen außerhalb der Stadt erschwerte.
Mit der Gründung der BSK 2004 und der ersten Plenartagung Ende Mai desselben Jahres in Frankfurt am Main wollte man sich von unlegitimierter Bildungspolitik hin zu einer starken Meinung mit Relevanz und Repräsentanz entwickeln. Allerdings blieb das Problem der finanziellen Unterstützung bestehen. Die erste Plenartagung wurde durch Lottomittel aus dem Land Hessen finanziert, wobei alle Delegierten der Landesschülervertretungen ihre Anreise selbst bezahlen mussten. Noch einige Jahre später war die BSK nicht von allen Bundesländern anerkannt und wurde eher als loser Zusammenschluss der Landesschülerinnen- und -schülervertretungen (LSVs) gesehen. 2007 erreichte die BSK mehr Präsenz durch Themen wie Pisa im Mittagsmagazin im Fernsehen. Durch weitere Positionierungen in der Presse fand die BSK stetig mehr Gehör. Stark unterschiedliche Meinungen sorgten jedoch für Spannungen zwischen einzelnen Mitgliedsländern. Die BSK war von linken bis linksextremen Strömungen durchzogen, was auf wenig Zuspruch in den Ostländern stieß. Eines der größten Themen war die Konsensfindung aller Mitgliedsländer sowie das Ablehnen von Presseanfragen aufgrund mangelnder Beschlüsse der BSK.
Anfang 2012 fand ein Vernetzungstreffen aller LSVs statt, das einer Überarbeitung aller bestehenden Strukturen diente. Es folgte eine Flaute in der Öffentlichkeitsarbeit sowie der internen Arbeit. Nachdem 2013 die ersten Förderungen durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) versprochen wurden, flossen 2015 die ersten Gelder. Im selben Jahr kam vom Bundeselternrat der finale Anstoß, gemeinsam arbeiten zu wollen. Die inneren Strukturen wankten jedoch mit jedem Land, das ein- oder austrat, sowie mit denen, die im Vorstand der BSK etwas bewegen wollten. Erst vor einigen Jahren wurden Themen wie Nachhaltigkeit oder Jugendpartizipation in Deutschland angegangen und mit viel Lobbyarbeit verbunden. Die BSK gewann zunehmend an Medienpräsenz.
Der riesige Kampf, gemeinsame Positionen zu finden, bleibt ein zentrales Thema. Das Konsensprinzip wurde schon damals als undemokratisch kritisiert. 2022 fand erstmals die Sommertour der BSK statt, um die BSK mit den Landesschülerinnen- und -schülervertretungen in Verbindung zu bringen. Die spendenfinanzierte Stiftung Bildung unterstützte diese Tour mit Reisekosten und ähnlichem. Im selben Jahr wurde auf Anregung der Bundesschülerkonferenz und der Stiftung Bildung ein Haushaltstitel im BMBF in Höhe von rund 500.000 € zur Stärkung der Vernetzungsaktivitäten der Bundesschülerkonferenz eingerichtet. Da sich die Zusammenarbeit zwischen Bundesschülerkonferenz und dem Förderverein der Bundesschülerkonferenz als schwierig gestaltete und für das BMBF keine ausreichende Bonität als Projektträger vorlag, entschieden sich die Mitgliedsländer für die Stiftung Bildung als Projektträgerin. Seit Oktober 2022, mit einer Unterbrechung der Förderung im Januar und Februar 2023 auf Grund einer fehlenden Verpflichtungsermächtigung, ist die spendenfinanzierte Stiftung Bildung daher Projektträgerin der BMBF-Förderung.
Im Oktober 2023 fand dann der erste Bildungskongress zur Vernetzung mit den unterschiedlichsten Schüler*innenvertretern aus ganz Deutschland statt. Noch heute ist das Konsensprinzip innerhalb der BSK ein Streitthema, mit dem sich aber alle Mitgliedsländer inzwischen abgefunden haben. Im vorigen Jahr gewann die BSK ein neues Mitgliedsland dazu: Bremen trat der BSK bei, was bedeutet, dass nur Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen keine Mitgliedsländer sind. Beide Länder nehmen jedoch auch teil. Durch Auftritte bei Markus Lanz, in der Tagesschau oder durch andere Stellungnahmen in den Medien wächst die BSK weiter. Regelmäßige Tagungen und ein guter Austausch sichern jetzt das Bestehen der BSK. Hoffentlich geht es genauso gut weiter wie es jetzt ist, und hoffentlich kann die BSK irgendwann sagen, dass alle deutschen Bundesländer in der BSK vertreten sind.